Martin Schulz, ich will, dass du Kanzler wirst!
Martin Schulz ist die richtige Wahl in Zeiten von Brexit und Trump. Er wird nicht alle überzeugen – das kann niemand. Aber er wird die Menschen motivieren, die für ein starkes Europa und die sozialdemokratische Idee stehen.
Die ersten Worte gelten Sigmar Gabriel: Ich habe absolute Hochachtung vor seiner Entscheidung. Jede und jeder hat damit gerechnet, dass er die Kanzlerkandidatur übernimmt. Er hätte nur Ja sagen brauchen. Er hat es nicht getan und er gibt außerdem den Parteivorsitz ab. Nach den Erfahrungen von 2013 ist dies aber nur folgerichtig, wenn Spitzenkandidatur und Parteivorsitz nicht getrennt sind. Dass Sigmar Gabriel zu beidem Nein sagt, zeugt von Größe.
Martin Schulz ist allerdings auch genau die richtige Person für die Kanzlerkandidatur. Mir wurde dies zum ersten Mal nach dem Brexit klar. Martin Schulz steht für ein starkes Europa, für ein offenes Europa. Er steht dafür, dass Europa die Zukunft und nicht die Vergangenheit ist. Er stellt sich den Populisten, die die europäische Zukunft bedrohen klar entgegen. Nach dem Brexit gab es vor allem junge Menschen, die mit der Entscheidung des Vereinigten Königreichs haderten. Für junge Menschen ist Martin Schulz und die SPD die richtige Antwort. Eben jene Menschen, die in Europa die Zukunft sehen und die ein Miteinander und kein Gegeneinander wollen. Martin Schulz wird nicht alle überzeugen, erst recht nicht die Menschen, die spalten wollen. Dies würde aber kein Kandidat der SPD schaffen.
Doch Martin Schulz ist mehr als „nur“ Europa. Martin Schulz ist vernetzt, kennt politische Zusammenhänge sehr genau und hat Durchhaltevermögen. Er setzt Interessen durch, auch wenn er dafür dicke Bretter bohren muss. Und obwohl er sicherlich ein profilierter Politiker ist, gehört er eben nicht zu dem klassischen PolitikerInnen-Zirkel, sondern versucht eben jenen immer wieder aufzubrechen. Dies hat er insbesondere in seinem Amt als EU-Parlamentspräsident tagtäglich gezeigt.
2009 durfte ich einige Monate für ihn arbeiten. Persönlich habe ich ihn immer als sehr respekt- und humorvollen Menschen wahrgenommen, dem die politischen Interessen des „kleinen Mannes“ und „der kleinen Frau“ sehr am Herzen liegen. Vor allem damals war dies natürlich auch sehr mit der europäischen Idee verbunden. Besonders beeindruckt bin ich immer wieder, dass er sich, wenn wir uns über den Weg laufen, direkt an mich erinnert. Obwohl ich nur einer unter vielen war – und das auch noch vor acht Jahren.
Lieber Martin, ich freue mich sehr, dass du die Herausforderung annimmst. Trag mich in der Liste der Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer ganz oben ein. Ich will mich richtig reinhängen, dass du Kanzler wirst.